Gestaltung und Ablauf des Lerncoachinggesprächs

(Hardeland, 2013; Schnebel, 2019a)

Gesprächssituation

(Schnebel, 2019a, S.54)

Ein planmäßiges Lerncoachinggespräch findet in der Regel außerhalb des Unterrichts statt. Dabei richtet sich der Blick sowohl auf bereits erbrachte Leistungen (bilanzierende Elemente) als auch auf zukünftige Lernentwicklungen und Lernmöglichkeiten (prospektive Elemente). Wichtig ist, dass bei den bereits erbrachten Leistungen vor allem die Stärken herausgestellt werden, um für zukünftige Lernprozesse die bereits vorhandenen Ressourcen im Gesprächsverlauf in den Mittelpunkt zu stellen. Das Lerncoaching ist damit als ein lösungsorientiertes Beratungsgespräch zu verstehen. Der Rahmen des Gesprächs sollte immer von Wertschätzung und Verständnis geprägt sein, um so im Gespräch eine Vertrauensbasis zwischen Lerncoach und Lernendem zu entwickeln. Am Ende sollte vor allem die Mitverantwortung des Lernenden für die eigenen Lernprozesse im Fokus stehen (Schnebel, 2019a, S.54).

Gesprächsverlauf

(Schnebel, 2019a, S.54)

Um Lerncoachinggespräche in einem professionellen und zielführenden Rahmen zu halten, ist es sinnvoll, wenn der Lerncoach einen festgelegten Gesprächsverlauf vorgibt. Die Inhalte des Gesprächs sollten sich immer am Lernenden ausrichten. Auch bei mehreren aufeinanderfolgenden Terminen ist es hilfreich, den Gesprächsverlauf gleich zu gestalten. Die Routine im Gesprächsverlauf kann zusätzliches Vertrauen zwischen Lernendem und Coach schaffen. Coachinggespräche können sich dabei an Gesprächstechniken und Gesprächsverläufen orientieren, wie sie für Beratungssituationen typisch sind.

Die nachfolgende Tabelle stellt einen möglichen Gesprächsverlauf für ein Lerncoachinggespräch dar und wurde in Anlehnung an Schnebel (2019a, S. 55) erstellt.

Phasen des Lerncoachings

Abschluss und Auswertung des Lerncoachings

(Hardeland, 2013, S. 70)

Am Ende des Lerncoachings steht das Ziel, dass Lernende die Verantwortung für ihren Lernprozess selbst übernehmen können und ihre Lernziele erreicht haben. In diesem Fall kann das Lerncoaching beendet werden. Dabei entscheiden die Lernenden als Experten für sich selbst, wann sie ihre Ziele erreicht haben. Um dem Lerncoaching eine entsprechende Würdigung und Rahmung zu geben, sollte das Coaching nicht einfach aufhören, sondern mit einem Abschlussgespräch und einer Auswertung enden. Dabei werden die Erfolge und Ergebnisse des Coachingprozesses gemeinsam reflektiert. Darüber hinaus empfiehlt sich für eine Professionalisierung als Coach eine systematische Auswertung des Prozesses, die mit Hilfe eines Feedbackbogens erfolgen kann. Dieses Feedback dient der Qualitätsverbesserung und Weiterentwicklung des Lerncoaches. Weitere Informationen zu Feedback finden Sie im Modul Feedback – Beweisen und Argumentieren – Der Satz des Pythagoras.

Das Abschlussgespräch und die inhaltliche Auswertung des Prozesses können folgende Aspekte beinhalten (Tabelle nach Hardeland, 2013, S.70):

Abschlussgespräch

Impulsfrage:

Ein Strichmännchen hält die erste Kugel eines Newton-Pendels in der Hand. Die Kugel sind beschriftet mit den Buchstaben des Worts Impuls.

Sehen Sie sich die Szene 6: Beratungsgespräch an. Überlegen Sie sich, wo die verschiedenen Phasen des Lerncoachings zu finden sind und wie diese realisiert werden.

Aufgabe dazu …

Aufgabe 11