Methodische Entscheidungen

(Bärzel, 2011; Reiss & Hammer, 2013; Witzenbacher, 1994)

Im Unterricht gilt es, die Methodenvielfalt dazu zu nutzen, interessanten und abwechslungsreichen Unterricht zu planen, der lehrerzentrierte und schülerzentrierte Phasen abwechselt. Es gibt keine guten und schlechten Unterrichtsformen, sie sind nur für einzelne Unterrichtsphasen mehr oder weniger gut geeignet. Die methodischen Maßnahmen sind auf die Lernvoraussetzungen, den Lerninhalt und die Ziele des Unterrichts abgestimmt. Es wird eine Entscheidung getroffen hinsichtlich Aktionsformen, Arbeitsformen, Lehrverfahren, Unterrichtsmittel, die Auswahl aus Standardsituationen und Unterrichtseinstiege.

Lehrverfahren

(Witzenbacher, 1994)

  1. Elementhaft-synthetische Lehrverfahren sind insbesondere in der Mathematik gängig und kommen zum Einsatz, wenn Wissenszusammenhänge aus Teilelementen schrittweise zusammengebaut werden.
  2. Ganzheitlich-analytische Lehrverfahren gehen von kindlichen Erleben/Vorstellungen aus.
  3. Historisch-genetische Lehrverfahren gehen der Frage nach, wie der Lerngegenstand entstanden ist.
  4. Fach(gruppen)spezifische Lehrverfahren sind an bestimmte Fächer/Fachgruppen gebunden.
  5. Projektverfahren können fächerübergreifend stattfinden, bspw. Zielsetzung, Initialphase/Arbeitsplanung, Explorationsphase, Informationsauswertung und Planung, Werkphase/Arbeitsausführung, Aktionsphase, Reflexionsphase, Dokumentationsphase, Projektabschluss.
Arbeits- und Aktionsformen

Gängige Arbeitsformen sind Klassenunterricht, Einzelarbeit, Kleingruppenarbeit, Partnerarbeit und Kreisgespräch. Folgende Fragen können die Entscheidung unterstützen: Was müssen Lehrende vorgeben? Welche Informationen stehen zur Verfügung und können von den Lernenden nicht erarbeitet werden? Was kann gemeinsam entwickelt und erarbeitet werden?

Es muss entschieden werden, ob direkter Unterricht (Klassenunterricht oder Kreisgespräch) oder indirekter Unterricht (Einzel-, Partner- oder Kleingruppenarbeit) sinnvoller ist. Diese Arbeitsformen werden im Kapitel Sozialformen vertieft vorgestellt. Weiterhin sollte der Medieneinsatz geplant werden. Auf welche Aspekte Sie beim Medieneinsatz im Unterricht achten sollten, können Sie im Modul Lehren und Lernen mit Digitalen Medien - Didaktische Prinzipien - Sinus, Cosinus und deren Ableitung nachlesen.

Standardsituationen

Es gibt laut Bärzel (2011, S. 28 ff.) fünf Standardsituationen im Fach Mathematik:

Fünf Standardsituationen im Fach Mathematik

Unterrichtseinstiege

Der Einstieg sollte tatsächlich auf das Thema hinführen und nicht nur unter dem Aspekt der Unterhaltung ausgewählt werden. Die Vielfalt ist wichtig, dennoch sollte nur das genutzt werden, wovon die Lehrenden selbst überzeugt sind. Dies hängt von der Persönlichkeit der Lehrenden ab. Einmal kann ein Einstig super wirken, ein anderes Mal wirkt der gleiche Einstieg langweilig oder künstlich. Ziel ist es, Neugier und Motivation für das Stundenthema zu wecken.

Nach Bärzel (2011, S. 84 ff.) gibt es folgende Möglichkeiten:

  1. Schaffen eines kognitiven Konflikts,
  2. Zeigen von Bildern, Grafiken oder Modellen,
  3. Experimente,
  4. Spiele,
  5. Etwas aus dem eigenen Leben erzählen (Warum bin ich überzeugt davon, dass das Thema spannend ist?),
  6. Aufgreifen von Hausaufgaben, sinnvolle Lösungsbeispiele wählen.

In Szene 1: Einführung anhand von Graphen aus dem Alltag sehen Sie ein Beispiel für einen Unterrichtseinstieg mit Bildern.

Ein Strichmännchen hält die erste Kugel eines Newton-Pendels in der Hand. Die Kugel sind beschriftet mit den Buchstaben des Worts Impuls.

Überlegen Sie sich für die obenstehenden Merkmale, wie die methodischen Entscheidungen getroffen und im Video umgesetzt wurden. Welche finden Sie gelungen? Welche nicht?

Aufgabe dazu …

Aufgabe 7