Gestaltungsmerkmale
(Kunter & Trautwein, 2013; Lipowsky, 2009)
Wie bereits im vorangegangen Kapitel erwähnt, unterscheiden sich Aufgaben hinsichtlich ihres kognitiven Aktivierungspotenzials. Zur Aufgabenerstellung und -auswahl gibt es verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, die eine kognitive Aktivierung bei den Lernenden hervorrufen können.
Kunter und Trautwein (2013, S. 87-88) führen in Anlehnung an die Ausführungen von Lipowsky (2009) folgende Liste zu Aufgabenstellungen mit hohem kognitiven Aktivierungspotenzial auf:
An dieser Stelle ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass nicht lediglich die Auswahl beziehungsweise Erstellung einer kognitiv aktivierenden Aufgabenstellung zu mental hochwertigen Prozessen bei den Lernenden führen muss. Die Einführung sowie die Begleitung dieser Aufgabenstellungen durch die Lehrperson sollte gleichermaßen beachtet werden. Die Lehrenden sollen die Lernenden zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Lernstoff anregen. Im folgenden Kapitel Kognitiv aktivierendes Unterrichtsgespräch werden Maßnahmen und Impulse zur kognitiven Aktivierung während des Unterrichts vorgestellt.
Impulsfrage:
Sehen Sie sich den Ausschnitt der Szene 1: Einführung anhand von Graphen aus dem Alltag an.
Durch welche Art der Aufgabengestaltung möchte der Lehrer seine Schülerinnen und Schüler kognitiv aktivieren?
Problemlösen und Motivation als wichtige Aspekte kognitiver Aktivierung
Wie bereits erwähnt ist es für die kognitive Aktivierung der Lernenden u. a. wichtig, einen Problemlöseprozess anzuregen und die Lernenden bei diesem zu motivieren. Im Schulkontext gibt es Anforderungen an Problemlöseaufgaben auf unterschiedlichen Ebenen, die bei deren Gestaltung und Auswahl beachtet werden sollten. Tietze, Klika und Wolpers (2000, S. 96) unterscheiden bei den Anforderungen an geeignete Problemstellungen in Schüler-, Ziel- und Methodenbezogene Aspekte.
Im Modul Motivationale Aktivierung - Problemlösen - Quadrat- und Dreieckszahlen finden Sie vertiefende Informationen zu den Themen motivationale Aktivierung und Problemlösen im Unterricht. Im Unterkapitel Eigenschaften von Problemaufgaben finden Sie außerdem verschiedene Charakteristika und Beispiele zu deren Gestaltung. Des Weiteren finden Lehrende im Kapitel Unterrichtskonzeption zum Problemlösenlehren wichtige Voraussetzungen und Hilfestellungen, um einen Problemlöseprozess bei den Lernenden anzuregen.
Videohinweis:
Sehen Sie sich die Szene 5: Vertiefung von Binärbäumen an. In diesem Beispiel vertieft der Lehrer das Thema Binärbäume mithilfe eines Englischwörterbuchs. Die Schülerinnen und Schüler kennen dieses Medium bereits durch die Verwendung im Englischunterricht. Sie stellen sich jedoch die Frage, wie ihnen ein Englischwörterbuch beim Thema Binärbäume weiterhelfen soll. Sie erweitern im Verlauf der Stunde durch die Veranschaulichung der Vorgehensweise anhand des Englischwörterbuchs ihr bereits vorhandenes Wissen zu Computeralgorithmen.