Kognitiv aktivierende Unterstützung im Unterricht

(Collins, Brown & Newmann, 1988; Kunter & Trautwein, 2013; Kobarg & Seidel, 2007; Möller, 2012; Mühlhausen, 2005; Reinmann & Mandl, 2006; Reiser, 2004)

Kognitive Aktivierung kann nicht nur in der Vorbereitung durch die Konzeption und Auswahl der geeigneten Aufgabenstellungen angeregt werden, sondern auch während des Unterrichts. Möller (2012) benutzt hierfür den Begriff des “Scaffoldings” im Sinne einer strukturierenden Gesprächsführung. Scaffolding im Schulunterricht ist eines der Instruktionsprinzipien des Cognitive Apprenticeship nach Collins, Brown & Newman (1989). In Bezug auf Unterrichtsmethoden fokussiert dieser Ansatz trotz seiner konstruktivistischen Ausrichtung die Anleitung und Unterstützung der Lernenden durch verschiedene Methoden und kooperative Unterrichtsgespräche (Reinmann & Mandl, 2006).

Weiterführende Informationen zum Cognitive Apprenticeship Ansatz finden Sie im Methodenpool der Universität Köln.

Die Aufgabe der Lehrenden beim Scaffolding ist eine verantwortliche Betreuung der Lernenden bei der Durchführung der Aufgabenstellung. Sie sorgen für ein Gerüst (scaffold), das die Aktivitäten der Lernenden strukturieren, lenken und unterstützen soll (Reinmann & Mandl, 2006).

Ziel ist es, Lernende dabei zu unterstützen, eine Lernaufgabe abzuschließen, welche sie ohne zusätzliche Hilfe nicht bewältigen können. Diese Unterstützung und Lenkung im Sinne des Scaffoldings ist insbesondere bei jüngeren Lernenden sowie bei anspruchsvollen Inhaltsbereichen notwendig, um die kognitive Eigentätigkeit der Lernenden zu fördern (Möller, 2012). Im naturwissenschaftlichen Unterricht kann Scaffolding in problematisierende Impulse und strukturierende Maßnahmen unterteilt werden (Reiser, 2004; Möller, 2012).

Scaffolding

Laut Mühlhausen (2005) sollten den einzelnen Schülerinnen und Schülern beziehungsweise den Lerngruppen genügend Raum für deren Bearbeitung und Ergründen der Fragestellungen gewährt werden. Lehrende geben folglich nicht den Lernweg und das Arbeitstempo vor, sondern stellen genug Zeit zur Verfügung und korrigieren nicht jeden Irrweg bei der Lösungsfindung. Zudem sollten Diskussionen zwischen den Lernenden angeregt und nicht unterbrochen werden. Empirische Studien haben bestätigt, dass kognitiv aktivierende und strukturierende Maßnahmen und Impulse als Qualitätsmerkmale gelingender Lernunterstützung im Unterricht angesehen werden können (Kobarg & Seidel, 2007).

Im nachfolgenden Kapitel werden wie auch bei den kognitiv aktivierenden Aufgabengestaltungen einige Maßnahmen und Merkmale zur kognitiven Aktivierung während des Unterrichts aufgeführt.

Aufgaben dazu …

Aufgaben 9-10