Fehlerkategorien
(Kuntze, Heinze & Reiss, 2008; Oser, Hascher & Spychiger, 1999; Radatz, 1980; Weimer 1922 f.)
Behavioristisch versus Konstruktivistisch
Fehler können auf einem Kontinuum von behavioristischen bis hin zu konstruktivistischen Lerntheorien definiert werden. Je nachdem, wo Lehrende sie einordnen, gibt es unterschiedliche Reaktionen auf den Fehler. Daher ist es sinnvoll, sich die verschiedenen Definitionsansätze nach Kuntze, Heinze & Reiss (2008, S.200) anzuschauen.
Individuell versus in der Gemeinschaft
Fehler können nach Oser, Hascher & Spychiger (1999, S.12) individuell oder in der Gemeinschaft enstehen.
Sinnvoll versus Unsinnig
Es werden laut Oser, Hascher & Spychiger (1999, S.20) sinnvolle (lernwirksame) und unsinnige Fehler unterschieden. Sinnvolle Fehler können den Lernprozess der Lernenden unterstützten. Lernende sollen erkennen, was an ihrem gemachten Fehler falsch ist und welche Konsequenzen der Fehler mit sich bringt. Zudem sollen Lernende fähig sein, die Ursache zu lokalisieren und zu reflektieren, um ihn dann möglicherweise zu korrigieren.
Psychologische Fehlerkategorien
Weimer, zitiert nach Radatz (1980, S. 18), versteht unter einem Fehler “eine Handlung, die gegen den Willen des Urhebers vom Richtigen abweicht”. Er wollte keine unterrichtsfachspezifische Fehleranalyse durchführen, sondern vielmehr eine fächerübergreifende Kategorisierung der Fehler entwickeln. Folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der psychologischen Kategorieneinteilung von Fehlerarten auf:
Videobeispiel
Wenn Sie das Kapitel Fehlerkategorien gelesen haben, schauen Sie sich zunächst Szene 2: Erarbeitung der Eigenschaften und Darstellungen von Algorithmen - Teil 2 an. In dieser Szene findet die Explorationsphase der Schülerinnen und Schüler statt. Sie erarbeiten sich selbstständig die Aufgabe, ein Quadrat zu konstruieren.
Besprechen Sie sich mit Ihrem Partner, welche Fehlerkategorien Sie in Szene 2: Erarbeitung der Eigenschaften und Darstellungen von Algorithmen - Teil 2 erkennen.
Wenn Sie verschiedene Fehlerkategorien erkannt haben, betrachten Sie erneut die Tabelle der psychologischen Kategorieeinteilung von Fehlern. Überlegen Sie, welche Fehler noch auftreten können.