Gestufte Lernhilfen

(Franke-Braun, Schmidt-Weigand, Stäudel & Wodzinski, 2008; Hänze, Schmidt-Weigand & Stäudel, 2010)

Die Gestaltung von Aufgaben im Unterricht mithilfe der gestuften Lernhilfen ermöglicht es, Lernende mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen kognitiv anzuregen. Demzufolge können auch komplexe Problemstellungen berabeitet werden. Franke-Braun, Schmidt-Weigand, Stäudel & Wodzinski (2008, S. 27) erläutern die Besonderheit derartiger Aufgaben wie folgt:

Definition gestufter Lernhilfen

Merkmale:
  • Hilfeleistung zur Lösung von Aufgaben
  • Anwendung während einer Schülerarbeitsphase in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit
  • während der Vorbereitung der Lernhilfen durch den Lehrenden ist auf das Vorwissen der Lernenden Rücksicht zu nehmen, um dadurch Bearbeitungsschwierigkeiten ausfindig zu machen
  • Zeitpunkt und Umfang der Hilfestellung können von Lernenden individuell gewählt werden
  • wechselseitige Ergänzung von Instruktionen und dem selbstständigen Arbeiten
  • Anregung zu lösungsorientierten Überlegungen führt zu kognitiver Aktivierung
  • ermöglicht selbstständiges Arbeiten mit eigenständiger Bestimmung über Lerntempo, Aufgabenwahl und Aufgabenniveau, angepasst an individuelles Vorwissen, Interesse, Motivation und Leistung der Lernenden
Gestaltung der Lernhilfen

Die Hilfestellungen können auf faltbaren Kärtchen bereitgestellt werden. Der Aufbau der Hilfestellungen besteht aus einem Impuls in Form einer Handlungsaufforderung und einem Antwortteil in Form einer Teilantwort. Die lernstrategischen Impulse sollten nach allgemeinen Problemlöse- und Lernstrategien aufgebaut werden. Hänze, Schmidt-Weigand & Stäudel (2010, S. 67) beschreiben den Aufbau der gestuften Lernhilfen in sechs Schritten:

Gestufte Lernhilfen

Pro Aufgabe werden maximal fünf bis sechs Lernhilfen als sinnvoll angesehen. Die dargestellten Lernhilfen führen in gestufter, zunehmender Form zur Gesamtlösung, die sich auf der letzten Karte befindet.

Nutzung der Lernhilfen

Lernhilfen sollten möglichst in Reihenfolge genutzt werden. Dies ist zum einen für die Aufrechterhaltung der Problemlösefähigkeit und zum anderen zur kognitiven Aktivierung der Lernenden als sinnvoll zu bewerten. Darüber hinaus kann der Lernende bzw. die Kleingruppe eigenständig entscheiden, wann sie die Hilfestellungen benutzen möchten.

Durch die flexible Gestaltung und Handhabung der Lernhilfen können sie außerdem selbst beurteilen, ob ein Impuls als Denkanstoß genügt oder die Teillösung ebenso benötigt wird. Die Gesamtlösung kann als Korrekturmöglichkeit genutzt werden.

Aufgabe dazu …

Aufgabe 9