Business Model Canvas

Nachdem sich zuvor mit Geschäftsmodellen und der Finanzierung beschäftigt wurde, soll im nächsten Abschnitt ein Blick auf das Tool des Business Model Canvas (BMC) geworfen werden. Mit dem Wissen zu den Geschäftsmodellen und der Finanzierung erlaubt das BMC nochmals einen detaillierten Blick darauf, welche Komponenten bei einem Geschäftsmodell essentiell sind bzw. welche Segmente bei der Entwicklung eines BMC beachtet werden sollten. Das BMC wurde von Alexander Osterwalder im Jahr 2006 (Osterwalder & Pigneur, 2011) entwickelt und ist ein bewährtes Werkzeug zur Entwicklung von Geschäftsmodellen. Es besteht aus neun Feldern, die die verschiedenen Aspekte eines Geschäftsmodells betrachten und dabei helfen, diese zu strukturieren. Dieses Canvas ist ein dynamisches Arbeitsblatt und dient dazu, sich einem Geschäftsmodell systematisch anzunähern. Es gibt dabei kein richtig oder falsch, sondern es soll vielmehr als Hilfestellung und Orientierung bei den Entscheidungen dienen. Gleichzeitig ist es in der Praxis ein lebendiges Dokument, das kontinuierlich angepasst werden kann und muss.

Darstellung des BMC

Darstellung des BMC: (https://neoschronos.com/de/download/business-model-canvas-vorlage-deutsch/pdf/ Abruf 21.08.2024)

Folgend eine kurze Aufschlüsselung der neun Bausteines BMC. Wenn man beginnt, das BMC auszufüllen, sollte man immer vom Kunden starten (human-centered approach).

  1. Kundensegmente (Customer Segments): Hier soll definiert werden, welche Zielgruppen das Unternehmen ansprechen möchte. Hierzu müssen die wichtigsten Kunden und Benutzer identifiziert werden.
  2. Wertangebote (Value Propositions): Dieser Baustein bezieht sich auf den Mehrwert, den das Produkt oder die Dienstleistung den Kunden bietet. Welche Probleme löst das Unternehmen? Welche Bedürfnisse werden dadurch erfüllt?
  3. Kanäle (Channels): Legt fest, über welche Kanäle Kunden des Unternehmens erreicht werden und wie das Wertangebot bereitgestellt wird. Welche Kommunikations- und Vertriebskanäle nutzt das Unternehmen?
  4. Kundenbeziehungen (Customer Relationships): Bestimmt, welche Art von Beziehung das Unternehmen zu seinen Kunden pflegen möchte. Ist es beispielsweise eine persönliche Beratung, ein Selbstbedienungsmodell oder eine Community?
  5. Einnahmequellen (Revenue Streams): Erklärt, wie das Unternehmen Geld verdient. Welche Zahlungsmodelle nutzt es? Gibt es wiederkehrende Einnahmen?
  6. Schlüsselressourcen (Key Resources): Identifiziert die wichtigsten Ressourcen, die das Unternehmen benötigt, um sein Geschäftsmodell umzusetzen. Dazu gehören physische, intellektuelle, menschliche und finanzielle Ressourcen.
  7. Schlüsselaktivitäten (Key Activities): Bestimmt die wichtigsten Aktivitäten, die das Unternehmen durchführen muss, um erfolgreich zu sein. Dazu gehören Produktion, Problemlösung und/oder Plattform-/Netzwerkpflege.
  8. Schlüsselpartner (Key Partners): Identifiziert die wichtigsten Partner und Partnerinnen und Lieferanten, die dem Unternehmen helfen, sein Geschäftsmodell zu realisieren. Welche Partnerschaften sind entscheidend?
  9. Kostenstruktur (Cost Structure): Analysiert die wichtigsten Kosten, die bei der Umsetzung des Geschäftsmodells anfallen. Welche Fixkosten und variable Kosten fallen dabei an?

Hier noch mal ein Video, welches das BMC und seine unterschiedlichen Bausteine erklärt. Es ist auf Englisch (Sie können sich automatisch erzeugte Untertitel anzeigen lassen in einer Sprache Ihrer Wahl. Dazu müssen Sie bei YouTube die Untertitel aktivieren- Hierzu auf das Einstellungsrädchen klicken, auf Untertitel automatische Erzeugen und dann Deutsch auswählen.)

Business Model Canvas Explained: https://www.youtube.com/watch?v=QoAOzMTLP5s

Das BMC bietet eine klare und visuelle Darstellung aller wichtigen Komponenten eines Geschäftsmodells auf einer einzigen Seite, was die Übersichtlichkeit und Verständlichkeit fördern. Es erleichtert die systematische Analyse und Diskussion von Geschäftsideen, indem es unterschiedliche Aspekte wie Wertangebote, Kundenbeziehungen und Einnahmequellen strukturiert darstellt. Durch seine Flexibilität ermöglicht es schnelle Anpassungen und Iterationen, was es ideal für dynamische Entwicklungsprozesse macht. Zudem fördert das BMC die Zusammenarbeit und das gemeinsame Verständnis innerhalb von Teams, da es ein einfach zu nutzendes, gemeinsames Arbeitswerkzeug bietet. Gleichzeitig erlaubt es Ihren Schülerinnen und Schülern, die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Segmenten zu verstehen und zu diskutieren. Im weiteren Verlauf dieses Kapitels werden wir Ihnen eine praktische Übung zum BMC vorstellen.