Die Lernenden beim Kooperativen Lernen
(Bodemer & Schnaubert, 2020; Helmke, 2017; Traub, 2021; Vogel & Fischer, 2020)
Lernende müssen Schritt für Schritt in den Prozess des kooperativen Lernens gewöhnt werden, da sie über bestimmte Lernstrategien und kooperative Fähigkeiten verfügen sollten. Diese sollten zuvor zumindest teilweise vorhanden sein, können jedoch dann in der Arbeitsphase weiter ausgebildet und vertieft werden. Die Lernenden sollten stets ihren Gruppenprozess reflektieren, um im Lernprozess voranzukommen und in kooperativen Lernsettings effizient zu arbeiten. Es wird erwartet, dass die Lernenden die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und aus ihrer häufig eher rezeptiven Rolle im Unterricht in eine aktive Rolle wechseln.
Kompetenzen, die Lernende mitbringen sollten
Um eine Kooperative Lernphase erfolgreich zu bewältigen, sollten Lernende über folgende Kompetenzen verfügen:
Strategien, die Lernende beherrschen sollten
Damit die Zusammenarbeit im Kooperativen Lernen funktioniert, sollten die Lernenden Lehr-Lernstrategien besitzen, durch die sie wissen, wie sie Inhalte lernen und diese an andere weitergeben und mit ihnen diskutieren können. Die Lernstrategien unterstützten das “in Kooperation kommen”. Sie erleichtern es den Lernenden, sich Methoden-, Sozial- und Gesprächskompetenzen anzueignen.
Abbildung: Lernstrategien nach Traub (2021, S.59)
Group Awareness Tools
„Awareness Tools erlauben Lernenden, gemeinsam ihre Lernprozesse zu regulieren, Bedeutungen gemeinsam auszuhandeln und eine gemeinsame Wissensbasis zu erschaffen.“ (Vogel & Fischer, 2020, S.69-70). Ein Beispiel für Group Awareness Tools sind Technologien, die aufzeichnen, wann welches Teammitglied welche Aktivität ausführt und dieses an die anderen Mitglieder zurückmeldet. So kann etwa beim gemeinsamen Erstellen eines Textes nachvollzogen werden, wer welche Änderungen vorgenommen hat.
Im kooperativen Kontext wird auch von sogenannten Group Awareness Tools gesprochen, die unterschieden werden in soziale und kognitive Group Awareness Tools.
Abbildung: Group Awareness Tools nach Bodemer und Schnaubert (2020, S.323)
Das entsprechende Tool erlaubt eine Repräsentation der kognitiven und sozialen Merkmale der Lerngruppe in Echtzeit. Bodemer und Schnaubert (2020) verweisen in ihrer Übersicht darauf, dass es bislang noch einen großen Forschungsbedarf bezüglich des Einsatzes und der Wirkmechanismen von Group Awareness Tools gibt. Vor allem fehlen Theorien, die verschiedene Awareness Tools mit Lernmodellen verbinden. Aber es wurde bereits belegt, dass sich primär kognitive Group Awareness Tools positiv auf den Lernprozess und das Lernergebnis auswirken.