Praxistipps

(Landmann & Schmitz, 2007; Nett & Götz, 2019; Perels, 2011; Renkl, 2008)

Die methodische Förderung Selbstregulierten Lernens stellt bisher noch kein im Lehrplan verbindlich verankertes Element des Unterrichts dar (Perels, 2011). Dennoch ist die Vermittlung und Förderung von Strategiewissen und das Wissen um deren Anwendung relevant, um selbstreguliertes Lernen (z. B. in Distanz- oder Eigenlernphasen) zu ermöglichen.

Es existieren bereits viele wissenschaftlich evaluierte Trainings- und Förderprogramme, auf die Lehrende zurückgreifen können. Eine umfangreiche Sammlung von praxisnahen Trainigsprogrammen von Selbstreguliertem Lernen in unterschiedlichsten Fachbereichen findet sich bei Landmann & Schmitz (2007). Allgemein betrachtet lässt sich Selbstreguliertes Lernen im Unterricht durch folgende Methoden fördern (Perels, 2011):

Praxistipps Perels

Selbstreguliertes Lernen im Distanzunterricht

Insbesondere in Situationen des langfristigen Lernens auf Distanz ist für Lernende die Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen von großer Bedeutung. Seine Vermittlung sollte dabei in mehreren Schritten erfolgen. Zunächst werden Lernende mit Wissen über Strategien sowie zugehörigen Anwendungskontexten ausgestattet. Wichtig ist hierbei, dass sowohl kognitive als auch metakognitive Strategien sowie ressourcenbezogene Lernstrategien vermittelt werden. Das aufgebaute Strategierepertoire sollte dann optimalerweise im Unterricht erprobt und geübt werden. Für die Distanzphasen sollten den Lernenden Hilfestellungen und Werkezuge bereitgestellt werden, die den Einsatz der Strategien initiieren (z. B. Mappe mit Strategien, auf die Lernende zurückgreifen können, eingeführte Symbole auf Arbeitsblättern; Fischer et al., 2020). Eine detaillierte Betrachtung des Themas Distanzunterricht mit Do’s and Dont’s finden Sie hier.

Diagnostik selbstregulierten Lernens: Lerntagebücher

Um eine bestmögliche Unterstützung des selbstregulierten Lernens zu gewährleisten, bietet sich die Anwendung von metakognitiven Strategien an, etwa durch Lerntagebücher oder Portfolios. Diese Instrumente dienen nicht nur als metakognitive Tools für Lernende, sondern ebenfalls als Diagnosewerkzeug für Lehrende. Mithilfe von Lerntagebüchern kann „der gesamte Lernprozess über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet und erfasst werden“ (Nett & Götz, 2019, S. 78). Dies ermöglicht es Lehrenden, den Einsatz von Strategien kontinuierlich und zeitnah zu erheben und gewährt zudem einen Einblick in die Emotionen der Lernenden (Renkl, 2008).

Eine mögliche Anwendung wäre, dass Lernende in Vorbereitung auf eine Klassenarbeit täglich vor und nach dem Lernen ihr Lerntagebuch bearbeiten. Da Lernende auf diese Art täglich dazu animiert werden, ihren Strategieeinsatz, ihre Planung und die Umsetzung dessen zu reflektieren, ist das Lerntagebuch kein reines Diagnoseinstrument. So können Lernende ihren eigenen Lernprozess metakognitiv überwachen und gegebenenfalls anpassen. Da dies jedoch metakognitives Wissen voraussetzt, ist die begleitende Beobachtung und Evaluation durch Lehrende ratsam. Eine mögliche Variante eines Lerntagebuchs steht hier zur Verfügung: Download