Kognitivismus

(Atkinson & Shiffrin, 1968; Kluwe, 2000; Kuhlmann & Sauter, 2008; Stein, 2013; Reinmann, 2013)

Der Kognitivismus kann neben dem Konstruktivismus als grundlegende Lerntheorie der kognitiven Aktivierung angesehen werden.

Im Gegensatz zur klassischen behavioristischen Lerntheorie wird im Rahmen der kognitiven Lerntheorie der Lernprozess als Informationsverarbeitung verstanden. Der Fokus liegt auf dem Lernprozess selbst und nicht lediglich auf dessen Ergebnis (Kuhlmann & Sauter, 2008). Die Aufnahme, die Verarbeitung sowie die Speicherung von Informationen in Gedächtnisstrukturen stehen demnach im Vordergrund des Kognitivismus (Stein, 2013).

Der Begriff „Kognition“ bezeichnet allgemein die „geistige Aktivität“ von Menschen (Kluwe, 2000). In Bezug auf das Lernen sind Prozesse zur Verarbeitung von Informationen gemeint. Hierbei wird den Lernenden eine aktive Rolle zugesprochen, die durch die eigenständige Aufnahme von Informationen und deren Verarbeitung geeignete Lösungswege entwickeln und sich somit Wissen aneignen. Den Lehrenden kommt die Aufgabe zu, Inhalte und Probleme dementsprechend didaktisch aufzuarbeiten, damit Informationsverarbeitungsprozesse der Lernenden unterstützt werden (Reinmann, 2013).

Drei-Speicher-Modell

Des Weiteren prägt das Multispeichermodell der kognitiven Informationsverarbeitung von Atkinson und Shiffrin (1968) den Kognitivsmus. Dieses Modell unterscheidet in drei Subsysteme des Gedächtnisses: das „sensorische Ultrakurzzeitgedächtnis“, das „Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis“ und das „Langzeitgedächtnis“.

Die nachfolgende Grafik, stellt diese drei Gedächtnisarten sowie deren Speicherungsprozesse vor (Stein, 2013).

Die drei GedächtnisartenAbbildung: Die drei Gedächtnisarten in Anlehnung an Stein (2013, S. 97)

Mit Hilfe von Lernstrategien werden Inhalte bewusst ins Gedächtnis aufgenommen, mit vorhandenen Informationen verknüpft und gelangen dadurch vom Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. Als wichtige Lernstrategien sind zum einen die Reduzierung und zum anderen die Elaboration zu nennen. Bei der ersten Methode werden die zu lernenden Inhalte reduziert beziehungsweise organisiert (z.B. durch das Herausschreiben der wichtigsten Punkte). Durch Elaboration wird ein neuer Lerninhalt in Zusammenhang zu bereits bestehendem Wissen gesetzt. Hierunter fällt z. B. das Suchen von Verbindungen zu ähnlichen Fällen und Vorwissen (Stein, 2013).

Aufgabe dazu …

Aufgabe 3