Negatives Wissen
(Gruber, Harteis, Heid & Meier, 2004; Kuntze, Heinze & Reiss, 2008; Rollett, 1999; Weingardt, 2004)
Negatives Wissen wird als Wissen definiert, welches Lernende darauf hinweist, welche Fehler zu vermeiden sind, damit Handlungsabläufe gelingen. Fehler sind ein wichtiger Bestandsteil für den Aufbau von negativem Wissen. Negativem Wissen wird eine Schutz- und Kosolidierungsfunkition zugesprochen. Das bedeutet nicht stets das Richtige zu tun, jedoch kann dadurch falsches Verhalten vermieden werden. Außerdem wird negatives Wissen unterschieden in Wissen, das in Abgrenzung zu Dingen definiert wird, die nicht zu einer Sache gehören (Abgrenzungswissen) oder die nicht getan werden dürfen (Fehlerwissen).
Folgende Grafik führt weitere Merkmale negativen Wissens nach Rollet (1999, S.73) auf:
Beispiel
Bekommen die Lernenden nun die Aufgabe mit der Schildkröte ein Sechseck zu zeichnen, haben sie beim Befehl “right” die Auswahl aus mehreren Winkeln. Setzen sie den Befehl auf 90 Grad, machen sie einen Fehler, denn es entsteht ein Quadrat. Würden sie sich erinnern, dass die Innenwinkel bei einem Sechseck nicht 90 Grad sein können, da ein Quadrat vier 90 Grad Innenwinkel besitzt, könnten sie ihr negatives Wissen anwenden, das hier als Abgrenzungswissen dienen würde.