Tutorielles Lernen

(Kiel et al., 2015)

Tutor Illustration

Tutorielles Lernen, also beispielsweise der Einsatz von Peers als Lehrende ist ein erfolgreicher Ansatz zur Förderung von Lernenden mit heterogenen Leistungsvoraussetzungen.

Damit die potenziellen positiven Auswirkungen des Tutoriellen Lernens vollständig zum Tragen kommen können, sollten jedoch die folgenden Voraussetzungen beachtet werden:

Zusammensetzung der Lernpartner

Generell können die Lernpartnerschaften ganz unterschiedlich zusammengesetzt sein. Wenn “die Methode bei jüngeren SchülerInnen eingesetzt wird, ein gefestigtes Vorwissen bei den Tutoren vorausgesetzt wird oder keine detailliert ausgearbeiteten Materialien zur Verfügung stehen” (Kiel et al., 2015, S. 53), ist es sinnvoll, die leistungsstärksten Lernenden als Tutoren einzusetzen. Stehen vom Lehrenden vorbereitete Materialien zur Verfügung, können auch schwache Lernende sich gegenseitig helfen.

Zielvorgaben

Die Lernpartner sollten sich durchwegs darüber im Klaren sein, welche Lernziele bei Abschluss einer tutoriellen Lernphase erreicht sein sollen. “Je spezifischer die Lernziele definiert werden, desto besser lassen sich Lernfortschritte registrieren” (Kiel et al., 2015, S. 54).

Zeitplanung

Der zeitliche Umfang des Tutoriellen Lernens sollte im Vornherein präzise vereinbart werden.

Lernmaterial

Die Lernmaterialien müssen korrekt und klar strukturiert sein. Im Falle leistungsheterogener Lernpartnerschaften muss der Schwierigkeitsgrad des Lernmaterials dem leistungsschwächeren Lernpartner angepasst sein.

Einübung des Tutorenverhaltens

Für den produktiven Verlauf der Lernpartnerschaft ist es wichtig, dass der Tutor ein paar Verhaltensregeln einhält. Dazu gehören beispielsweise:

  • klare Fragen zu stellen,
  • eindeutige Rückmeldungen zu geben,
  • erst dann zur nächsten Aufgabe überzugehen, wenn die vorangehende beherrscht ist,
  • Geduld zu üben,
  • die erreichten Lernfortschritte zu protokollieren und sich stets an die vereinbarten Aufgaben zu halten.
Registrierung von Lernfortschritten

Für das Festhalten der Lernfortschritte sind alle Beteiligten (Lernpartner und Lehrender) verantwortlich. Es wird empfohlen, dass die Lernpartner die Fortschritte während und nach den einzelnen Sitzungen festhalten. Die Lehrenden sollte sich mindestens einmal pro Woche Rückmeldung einholen, ob die Zusammenarbeit klappt, insbesondere wenn das Tutorielle Lernen auch außerhalb der Schule stattfindet.

Ein Strichmännchen hält die erste Kugel eines Newton-Pendels in der Hand. Die Kugel sind beschriftet mit den Buchstaben des Worts Impuls.

Impuslfrage:

Sehen Sie sich Szene 4: Einführung von Bedingungen - Teil 2 an. Die Lehrerin erkennt, dass Maja noch Hilfe bei der Lösung der Aufgabe benötigt und beauftragt Luisa ihr zu helfen (Tutorielles Lernen).