Fachwissenschaft Mathematik: Anwendungsbeispiele

Hier sollen ein paar Anregungen gegeben werden, um das Thema Dreieckszahlen in der Schule vorzustellen.

Aufgabe 1

Bei einer Party sind 20 Gäste, die sich alle mit Handschlag begrüßen. Wie oft werden insgesamt Hände geschüttelt? Wie oft, wenn es 10 Gäste sind; wie oft bei 25 Gästen? Finden Sie eine allgemeine Lösung für nn Gäste.

Das Ergebnis für nn Gäste ist die (n1)(n-1)-te Dreieckszahl. D.h. bei 2020 Gästen wird 190190-mal Hände geschüttelt. Der Beweis davon sieht wie folgt aus: Der erste Gast schüttelt allen n1n-1 anderen die Hand. Der zweite Gast schüttelt auch allen die Hand, kann sich aber den ersten Gast sparen. Es bleiben ihm oder ihr noch n2n-2. Für den dritten Gast sind es dann nur noch n3n-3. Das geht so weiter bis zum vorletzten Gast, der noch n(n1)=1n-(n-1)=1 mal Hände schütteln muss. Der letzte Gast wurde schon von allen anderen begrüßt und muss keine Hände mehr schütteln. Es ergeben sich insgesamt (n1)+(n2)+(n3)++1+0=i=1n1i=Dn1(n-1) + (n-2) + (n-3) +\cdots + 1 + 0 = \sum_{i=1}^{n-1}i=D_{n-1} Händeschütteleien.

Aufgabe 2

Gegeben seien 10 Geraden in der Ebene. Wie viele Schnittpunkte kann es zwischen ihnen maximal geben? Um die Aufgabe leichter lösen zu können, sollten die Schülerinnen und Schüler zunächst eine Tabelle erstellen, in der sie vermerken, wie viele Schnittpunkte es maximal gibt, wenn nur 1,2,3,4,51,2,3,4,5… Geraden betrachtet werden.

  • 11 Gerade \to kein Schnittpunkt
  • 22 Geraden \to maximal 11 Schnittpunkt
  • 33 Geraden \to maximal 33 Schnittpunkte
  • 44 Geraden \to maximal 66 Schnittpunkte
  • 55 Geraden \to maximal 1010 Schnittpunkte
  • \ldots

Man erkennt, dass sich die Folge der Dreieckszahlen ergibt, d.h. nn Geraden haben maximal so viele Schnittpunkte, wie die (n1)(n-1)-te Dreieckszahl. Der Beweis dafür funktioniert genauso, wie bei Aufgabe 1.

Aufgabe 3

Wie viele Geraden muss man mindestens in die Ebene zeichnen, um 105 Schnittpunkte zu erhalten?

Hier ist die Idee, die Lösung aus Aufgabe 2 zu nehmen und umzukehren: Wenn wir mit nn Geraden maximal Dn1D_{n-1} Schnittpunkte erzeugen können, heißt das, dass wir minimal nn Geraden brauchen, um Dn1D_{n-1} Schnittpunkte zu bekommen.

Nutzen wir die Gaußsche Summenformel zu Berechnung von Dn1D_{n-1} erhalten wir die Gleichung. 105=Dn1=n(n1)2105=D_{n-1} = \frac{n(n-1)}{2} Auflösen der Gleichung ergibt, dass mindestens 15 Geraden benötigt werden.