Digitaler interaktiver Assistent zum problembasiertenLernen

(Duch et al., 2001; Fidan & Tuncel, 2019; Donnelly, 2010; Savin-Baden, 2007; Forster et al., 2022)

Die erfolgreiche Umsetzung von problembasiertem Lernen (PBL) hängt entscheidend davon ab, wie Lehrkräfte das Lernen und den Erkenntnisgewinn der Lernenden unterstützen (Duch et al., 2001). Obwohl Studien zeigen, dass problembasierte Ansätze effektiver als traditionelle, lehrerzentrierte Ansätze sein können, treten in der praktischen Umsetzung häufig Schwierigkeiten auf.

  • Schwierigkeiten in der Strukturierung des Problemlöseprozesses (Duch et al., 2001)
  • Herausforderungen bei der Formulierung von Hypothesen und dem Umgang mit komplexen Problemen (Hung, 2011)

Der Einsatz von digitalen Tools kann helfen, diese Probleme zu überwinden (Fidan & Tuncel, 2019; Donnelly, 2010; Savin-Baden, 2007).

Im Kapitel „Strukturierung des Problemlöseprozesses mithilfe von Erklärvideos“ wurde bereits erläutert, wie Erklärvideos als Unterstützung für Lernende eingesetzt werden können. Nun stellen wir einen zweiten Ansatz vor, der technische Unterstützung mit der Möglichkeit zur selbstregulierten Lernsteuerung kombiniert.


Zur Einbettung der Simulationen stellen wir an dieser Stelle eine Abwandlung des Digitalen Experimentier Assistenten (DEAN) nach Forster und Kollegen vor: Den Digital Interactive Assistant – DINA. DINA unterscheidet sich vor allem vom DEAN, da der Fokus nicht die Durchführung von Realexperimenten ist, sondern eine interaktive Instruktion im Allgemeinen. So kann DINA z.B. im Rahmen einer interaktive Instruktion im Umgang mit Simulationen in Form des PBL optimal eingesetzt werden, um eine selbstregulierte, problembasierte Implementation der Simulationen zu ermöglichen.

  • Basis: Eine PowerPoint-Präsentation, die mithilfe von Hyperlinks und Animationen zu einem interaktiven Lerntool erweitert wird.
  • Interaktivität: Lernende können sich Schritt für Schritt von Aufgabe zu Aufgabe klicken.


Abbildung: Logo Digitaler Experimentierassistent (DEAN) nach (Forster et al., 2022).

Szene 4: Arbeiten mit einem Digitalen Assistenten im Unterricht bietet einen Einblick in die Handhabung und den Einsatz eines solchen DINAs und zeigt, wie mit Hilfe dessen durch den Problemlöseprozess geleitet werden kann.



Der Digitale Assistent zur Gestaltung eines problembasierten selbstregulierten Unterrichts basiert auf einer PowerPoint-Datei, die durch das Einfügen interaktiver Elemente zu einer Art interaktiven e-Books wird. Weitere interaktive Elemente zur sprachsensiblen Gestaltung finden Sie im entsprechenden Kapitel.

Abbildung: Beispielhafte Elemente, die in einen Digitalen Assistenten integriert werden können.

Mögliche interaktive Elemente:

  • Hyperlinks
  • Videos
  • Animationen
  • Fragen mit Antwortoptionen (inkl. Feedbackfunktion)
  • Lückentexte
  • Lernspiele
  • Etc.

Beim Einsatz digitaler Materialien zum selbstregulierten Lernen reicht es nicht aus, diese nur bereitzustellen. Besonders mit Blick auf die Heterogenität von Klassen ist es wichtig, die Materialien an die Bedürfnisse der Lernenden anzupassen um potentielle Lücken zwischen leistungsstärkeren und -schwächeren Lernenden nicht zu vergrößern (Meister & Mindt, 2020). Die bereitgestellten DINAs sind daher alle anpassbar auf die individuellen Ziele und Zwecke der Lehrenden.

Das folgende Videotutorial stellt einen Überblick über mögliche Funktionen eines DINA bereit und zeigt, wie diese Tools angepasst werden können.


© Zerouali, A., Brinkmann, J., Frömmel, M. & Koenen, J. (2024) Toolbox Lehrerbildung – ViFoNet Fortbildungsmodul: Digitaler interaktiver Assistent zum problembasierten Lernen. (URL).