Begriffsdefinition und Einführung

(Friedrich & Mandl, 1997; Hasselhorn & Gold, 2017; Perels, 2011; Schnotz, 2019 )

Die Relevanz der Fähigkeit, sich neues Wissen selbständig anzueignen oder bereits bestehendes Wissen selbstständig zu erweitern und anzupassen, nimmt mit dem Fortschritt moderner Technologie und Kommunikationsmedien immer weiter zu. Nach Perels (2011) ergaben Untersuchungen im beruflichen Bereich, dass die Halbwertszeit von Fachwissen bei fünf Jahren und von EDV-Wissen bei gerade einmal einem Jahr liegt. Auch der zunehmende Einsatz von Distanzunterrichtsmaßnahmen in der Hochschullehre und der Schule (besonders seit dem Frühjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie) zeigt, weshalb die Vermittlung der Fähigkeit, selbständig zu lernen, eine zentrale Aufgabe des Bildungssystems ist.

Wortwolke zum Thema Selbstreguliertes Lernen

Obwohl der Begriff des Selbstregulierten Lernens bereits seit den 1980er-Jahren mit den ersten Modellen des selbstregulierten Lernens von Weinert und der Gruppe um Pressley Gegenstand des wissenschaftlichen Diskurses war, hat sich auch Jahrzehnte später noch keine trennscharfe Definition etabliert. Mitunter einer der erschwerenden Gründe hierfür ist die Existenz zahlreicher Synonyme und Begriffe, die mit ähnlicher Bedeutung verwendet werden (siehe Abbildung Begriffssammlung). Je nach Begriff variiert der Fokus in der Betrachtung von selbstregulierten Lernprozessen. Grundsätzlich ist den unterschiedlichen Definitionen jedoch folgende Betrachtung gemein:

Begriffsdefinition Selbstreguliertes Lernen

Weinerts Definition verdeutlicht die Freiheiten und Handlungsspielräume des Selbstregulierten Lernens und grenzt es damit von fremdreguliertem bzw. fremdgesteuertem Lernen ab. Schnotz (2019) hingegen legt in seiner Definition den Fokus auf die Schritte, die Lernende gehen müssen, um selbstreguliert zu lernen.

Definition nach Schnortz

Modelle des Selbstregulierten Lernens sollen im Grunde genommen die Antwort auf die Frage liefern, wie Lernende selbstreguliert lernen können und welche Kompetenzen dafür erforderlich sind. Die Modelle unterscheiden sich dabei maßgeblich durch den Fokus ihrer Betrachtung des Selbstregulierten Lernens. Demnach können zwei unterschiedliche Arten von Modellen unterschieden werden: Prozessmodelle und Komponentenmodelle (auch Hierarchische Modelle oder Schichtenmodelle genannt; Hasselhorn & Gold, 2017).

Aufgaben dazu…

Aufgaben 3 und 4