Lernen aus Fehlern
(Guldimann & Zutavern, 1999; Heinze, 2004; Oser, Hascher & Spychiger, 1999; Weinert, 1999)
Um aus ihren Fehlern konstruktiv lernen zu können, benötigen die Lernenden das Wissen, wie sie den Fehler gründlich analysieren können, um ihn im Lernzusammenhang zu sehen. Dazu müssen sie laut Oser, Hascher & Spychiger (1999, S.20) in der Lage sein:
- den Fehler und seine Konsequenzen zu erkennen (Fehlersensibilität)
- den Fehler zu verstehen und erklären zu können (Fehleranalyse)
- den Fehler zu korrigieren (Fehlerkorrektur)
Das Auftreten von Fehlern während des Lernprozesses kann verschiedene Gründe haben und stellt eine Chance zum Wissensaufbau dar. Damit dieser stattfinden kann, ist ein produktiver Umgang mit diesen notwendig. Guldimann und Zutavern (1999, S.245) erweitern daher das obige Modell um einen vierten Schritt:
Anhand der Aussagen der Lernenden kann festgestellt werden, bei welchem Schritt der Fehlerbearbeitung dieser sich befindet. Je nach Phase sind bestimmte Arten von Äußerungen typisch. Einige Beispiele können Sie hier sehen:
Das Erkennen der Phase, in der sich die Lernenden befinden, ermöglicht den Lehrenden den Wissensstand einzuschätzen und die nächsten Schritte aufzuzeigen. Dadurch lernen die Lernenden, wie sie Fehler produktiv und eigenständig nutzen. Diese Form der Unterstützung bei gleichzeitiger Förderung der Eigenverantwortung trägt zu einem positiven Fehlerklima bei.