Digitale Medien im Mathematikunterricht
(Petko, 2014; Sekretariat der ständigen Kultusministerkonferenz, 2012a)
Da dieses Modul (sowie auch andere Module der Toolbox) einen mathematischen Schwerpunkt haben, ist es an dieser Stelle sinnvoll kurz zu beleuchten, welche Arten von digitalen Anwendungen es speziell für den Mathematikunterricht gibt und welche Funktionen diese potenziell erfüllen.
Taschenrechner und konstruktive Mathematiksoftware
Je nach Software erlauben Taschenrechner eine Vereinfachung von Berechnungen, das automatisierte Lösen von Gleichungen und auch die Programmierung eigener Formeln und Algorithmen.
Konstruktive Mathematiksoftwares, wie z. B. das für unsere Unterrichtvideos verwendete Cinderella (www.cinderella.de), ermöglichen das präzise Lösen von Konstruktionsaufgaben. Mathematische Prozeduren können modelliert und visualisiert werden, was den Lehrenden sehr viele neue Möglichkeiten eröffnet (wie beispielsweise bei der Aufgabenerstellung).
Mathematische Übungssoftware
Hier werden Rechenaufgaben repetitiv geübt. Dabei bekommt der Lernende Rückmeldung zu seinen Lösungen.
Solche Übungssoftwares sollten in einen größeren didaktischen Kontext eingebettet sein. Zum Beispiel können diese in einer durch die Lehrenden explizit deklarierten Übungsphase angewendet werden.
Für sich alleinstehend sind Übungssoftwares an sich wenig verständnisförderlich, wobei dies natürlich davon abhängt, wie ausführlich und differenziert die Rückmeldungen des Systems auf die Lösungen der Lernenden ausfallen.
Mathematische Spielgeschichten
Durch mathematische Spielgeschichten soll der Anwendungs- und Praxisbezug der Mathematik hervorgehoben und gestärkt werden. Es werden Handlungsszenarien präsentiert, in die bestimmte mathematische Probleme eingearbeitet sind, die es dann wiederum zu lösen gilt.
Hierbei sind klare Ansätze der sogenannten „Gamification“ erkennbar.
Digitale mathematische Wissensressourcen
Diese Systeme können als eine Art digitale Nachhilfe verstanden werden, da hier Fragen rund um die Mathematik erklärt werden. Sie beinhalten typischerweise vorgefertigte Lernmaterialien und die Möglichkeit für die Lernenden individuelle Fragen innerhalb eines regelmäßig und gut geführten Forums zu stellen oder in Diskussionen einzutreten.
Potenzial digitaler Medien im Mathematikunterricht
Das folgende Zitat aus den Bildungsstandards im Fach Mathematik für die Allgemeine Hochschulreife aus dem Jahr 2012 verdeutlicht, welches Potenzial auch von staatlicher Seite im Einsatz digitaler Medien im Mathematikunterricht gesehen wird:
Wollen Sie mehr zum Potenzial digitaler Medien im Mathematikunterricht erfahren?
Im Rahmen des Projekts “Clearinghouse Unterricht” wurden Forschungsbefunde zu genau diesen Fragestellungen – genauer
- Sind digitale Spiele lernförderlicher und motivierender als reguläre Lernangebote? und
- Förderung von Schülerinnen- und Schülerleistung im Fach Mathematik: Machen digitale Anwendungen den Unterschied?
untersucht und für Sie in Form von Kuzreviews zusammengefasst und aufbereitet. Weiter finden Sie auf der Website alle Kurzreviews im Überblick, die bis jetzt von „Clearinghouse Unterricht“ erstellt worden sind.