Digitale Medien im Unterricht: Lehrer- und Schülerperspektive

Die Perspektive der Lehrerinnen und Lehrer

(Bitkom, 2015 & 2016)

Grundsätzlich wird der Einsatz von digitalen Geräten an deutschen Schulen seitens der Lehrenden begrüßt.

Dies wird beispielsweise dadurch erkennbar, dass sich 46% der Lehrerinnen und Lehrer zu Themenbereichen rund um „Digitale Medien“ weiterbilden, 82% ein verbessertes Angebot im Bereich der Weiterbildung begrüßen würden und nur der geringe Prozentsatz von 4% der Befragten den Einbezug von digitalen Medien in den Schulalltag als unpassend empfindet. Dieses Ergebnis bestätigt ein Umdenken im Bereich der Mediennutzung im Zeitalter der Digitalisierung.

Außerdem sind so gut wie alle Lehrerinnen und Lehrer, die im Rahmen der Bitkom-Studie 2015 befragt wurden der Meinung, dass die Verwendung digitaler Medien im Unterricht große Vorteile mit sich bringt. Diese spiegeln sich sowohl auf Ebene der Motivation, der besseren Darstellung von Inhalten sowie der Aktualität von Unterrichtsrelevanten Informationen wieder.

Meinungen LehrkräfteAbbildung: Meinungsabfrage von Lehrenden zu den Vorteilen digitaler Medien in Anlehnung an Bitkom (2016, S. 14)

Perspektive der Schülerinnen und Schüler

(Bitkom, 2015 & 2016)

Die Lernenden sehen die Vorteile bei der Nutzung digitaler Medien im Unterricht, regen aber zeitgleich eine intensivere Aus- und Weiterbildung der Lehrenden bezüglich des Einsatzes Digitaler Medien im Unterricht an.

Sie stimmen den folgenden Aussagen mehrheitlich zu:

Meinungen SuSAbbildung: Meinungsabfrage von Lernenden zu den Vorteilen digitaler Medien in Anlehnung an Bitkom (2015, S. 34-35)

Wie steht es um die Computer- und Informationsbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der achten Klasse?

(Bos et al., 2013)

Im Rahmen der ICILS (International Computer and Information Literacy Study) Studie aus dem Jahr 2013 wurde erstmals ein theoretisch fundiertes und wissenschaftlich begründetes Kompetenzstufenmodell für computer- und informationsbezogene Kompetenzen entwickelt, welches Sie nun hier abgebildet sehen:

StufenmodellAbbildung: Stufenmodell zu computer- und informationsbezogenen Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern der achten Jahrgangsstufe in Anlehnung an Bos et al. (2013, S. 15)

Aus obiger Abbildung lassen sich unter anderem die folgenden Erkenntnisse ableiten:

  • Etwa Hälfte aller deutschen Schülerinnen und Schüler beherrscht die Bearbeitung von Dokumenten unter Anleitung und kann einfache auf digitalen Medien basierende Produkte erstellen (Stufe III).
  • Circa 30% der deutschen Achtklässlerinnen und Achtklässler sind im Bereich der Kompetenzstufen I und II einzuordnen. Das bedeutet, dass diese Lernenden lediglich grundlegende Kenntnisse über den Umgang mit neuen Technologien und digital basierten Informationen besitzen.
  • Das Kompetenzniveau von deutschen Achtklässlerinnen und Achtklässlern liegt im internationalen Vergleich im Mittelfeld.
  • Nur 1,5% der deutschen Achtklässlerinnen und Achtklässler erreichen die höchste Kompetenzstufe. Jedoch ist dieser Wert auch in den anderen Ländern vergleichsweise niedrig.

Zusätzliche Erkenntnisse zum Kompetenzmodell:

  • Innerhalb von Gymnasien lassen sich in Deutschland keine geschlechtsspezifischen Unterschiede, bezogen auf informations- und computerbezogene Kompetenzen feststellen. In der achten Klasse anderer Schulformen hingegen weisen die Mädchen im Vergleich zu den Jungen einen Kompetenzvorsprung auf.
  • In Deutschland weisen Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligter Herkunft ein niedrigeres Kompetenzniveau auf. Mädchen und Jungen mit „privilegierten Elternhäusern“ werden im Durchschnitt öfter den beiden höchsten Kompetenzstufen zugeteilt.
Wünsche und Anregungen von Schüler- und Lehrerseite

(Bitkom, 2015 & 2016)

In der Bitkom-Studie (2015) wurden auch Wünsche und Anregungen sowohl auf Seiten der Lehrenden als auch auf der der Lernenden erfasst. Einige ausgewählte Wünsche sind in der nachfolgenden Grafik dargestellt.

WÜnscheAbbildung: Wünsche und Anregungen von Lehrenden und Lernenden in Anlehnung an Bitkom (2016, S. 47)