Attribution von Feedbackinhalten durch Feedback-Sender und -Empfänger

(Strijbos & Müller, 2014; Weiner, 1975, 1979)

Attributionen sind subjektive Annahmen über die Ursachen von Erfolg und Misserfolg. „Weil-Begründungen“ werden herangezogen, um verständlich zu machen, warum man in einer bestimmten Leistungssituation (nicht) erfolgreich war. Da Attributionen auf einer fehlerhaften Wahrnehmung beruhen können, entsprechen sie nicht unbedingt der Realität.

Beispiele zur Attribution

Attributionen können in Form einer Selbstattribution (von einer Person selbst für ihr eigenes Verhalten) oder in Form einer Fremdattribution (von einer anderen Person) vorgenommen werden. Als Lehrende sollten Sie sich immer der Wirkung des eigenen Feedbacks bewusst sein, denn ungünstige Fremdattributionsmuster von Seiten der Lehrenden können schnell auf Lernende übergehen und deren Selbstattributionsmuster beeinflussen sowie nachhaltig prägen.

Weiner (1975, 1979) zufolge können Attributionen hinsichtlich der Dimensionen Lokalität, Stabilität und Kontrollierbarkeit unterschieden werden. Dabei geht es im Wesentlichen um die Frage: Sind Lernende davon überzeugt, dass sie ihre Fähigkeiten durch das eigene Handeln beeinflussen können? Gehen sie davon aus, dass ein hoher Lernaufwand (langfristig) zu guten Lernleistungen führen wird?

Beispiele zur Attribution

Bei der Übermittlung von Feedback ist es daher wichtig, eine internal variable Attribuierung anzuregen. Lernenden sollte durch das Feedback vermittelt werden, dass sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten eigenständig formen können. Dabei ist der Zusammenhang zwischen Lernaufwand und schulischer Leistung hervorzuheben („Dein Einsatz hat sich gelohnt!”). Es sollte unbedingt vermieden werden, scheinbar unveränderbare Persönlichkeitsmerkmale als Erklärung für Misserfolge heranzuziehen („Du bist einfach nicht so gut in Mathe.“). Auf diese Weise kann Veränderungs- und Lernmotivation gefördert und der Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit gestärkt werden.

Bei Misserfolgen erscheint es jedoch sinnvoll, Belastungen, die aufgrund internaler Ursachenzuschreibungen auftreten können, durch ergänzende externale Gründe (z. B. Aufgabenschwierigkeit) abzuschwächen und somit die Akzeptanz negativer Rückmeldungen zu erhöhen.

Drei Beispiele zu Attribution

Mehr zur Attributionstheorie von Weiner (1975, 1979) erfahren Sie im Rahmen des Moduls Motivationale Aktivierung - Problemlösen - Quadrat- und Dreieckszahlen.

Aufgaben dazu…

Aufgaben 4–6