Vorwissen/Kompetenz des Feedback-Senders und -Empfängers

(Strijbos & Müller, 2014)

Die Akzeptanz und Nutzung von Feedback hängt von der Antwortsicherheit des Feedback-Empfängers ab. Je sicherer sich dieser mit der Richtigkeit seiner Antwort ist, desto intensiver verläuft der Verarbeitungsprozess der Rückmeldung.

Wahrgenommene Kompetenz des Feedback-Senders

In Studien hat sich gezeigt, dass…

  • der Feedback-Empfänger umso zufriedener mit dem Feedback ist, je vertrauter der Feedback-Sender mit den jeweiligen Inhalten ist.
  • der Feedback-Empfänger das Feedback eher annimmt, wenn der Sender Expertise und Glaubwürdigkeit mitbringt. Doch keine Angst vor Feedback!
Doch keine Angst vor Feedback!

Lehrende sollten sich der zentralen Bedeutung der eigenen Kompetenz im Feedbackprozess bewusst sein, dennoch sind Fehler menschlich und gehören zum Unterrichtsalltag dazu.

Gehen Sie konstruktiv mit Ihren eigenen Wissenslücken um: Mut zur Lücke

Lassen Sie sich nicht verunsichern, räumen Sie ein, dass Sie momentan selbst überfragt sind und nutzen Sie die Zeit bis zum nächsten Wiedersehen dafür, die Wissenslücke zu schließen. Gehen Sie dann auf Ihre Lernenden zu und greifen Sie das Thema nochmals auf. Dadurch fungieren Sie als gutes Vorbild und Ihre Lernenden erfahren Wertschätzung, die sich ebenso positiv auf den Lernprozess und die Motivation auswirken kann.

Kompetenz des Feedback-Empfängers

Fehler bieten Lerngelegenheiten.

Sie sollten nicht als unangenehme bzw. peinliche Situationen, Zeichen des Versagens oder als etwas zu Vermeidendes angesehen werden. Fehler zeigen eine Spannung zwischen dem an, was wir jetzt wissen und dem, was wir wissen könnten. Sie sind Anzeiger von Lerngelegenheiten, die genutzt werden sollten.

Dies erfordert beispielsweise in der Schule ein Klassenklima, in dem lediglich minimale Reaktionen der Mitschülerinnen und Mitschüler auf Nichtwissen oder das Zugeben von Fehlern vorkommen und in dem die Lernenden ein geringes persönliches Risiko eingehen, wenn sie öffentlich antworten und dabei falsch liegen.

Im Bereich der Fachdidaktik erfahren Sie mehr zum Thema klassische Schülerinnen - und Schülerfehler beim Beweisen und Argumentieren.